Keine Ruhe, kein Leben

2011/ Gedanken, Zerfahrenheit und Wahn eines Schizophrenen

Um mich nah und fern belastende Stimmen,
wie von Massen von Menschen,
die versuchen mich zu kontrollieren
und jeder von ihnen
möchte meine Gedanken in eine andere Richtung schieben,
werd zerrissen wie Papier,
ich sehe hundert Hände um mich rum,
sie greifen mir in mein Fleisch,
ich hör die Stimmen auch zugleich,
Lasst mich bloß in meinem Wahn,
wenn ich sag ich wird verfolgt,
bin ich davon überzeugt,
das es ist wie ich`s denke,
wie ich denke wisst ihr nicht,
ein Gedanke nach dem andern,
hat nicht wirklich einen Anfang
und so lebe ich schon lange,
gefühlte hundert Jahre
und besonders in den Nächten,
steigern sich die Qualen,
denn ich habe Angst zu schlafen,
denn ich habe Angst vor Strafen,
so leicht kann man mich nicht schlagen,
ja ich höre eure Gedanken,
das ist vielleicht meine Fähigkeit,
ich weiß wozu ihr Fähig seid,
ich seh euch doch zu jeder Zeit,
eure Blicke sind so deutlich,
euer vorgehen so scheußlich,
ich prophezeie, dass es erst endet,
wenn ich weiß wie ihr eure Stimmen in meinem Kopf sendet,
es macht mich kaputt,
egal wie laut ich schreie,
ich hab schon überlegt,
ob ich mir ein Ohr abschneide,
doch dann nach einer Weile,
warn die Stimmen weg,
als hättet ihr `s gehört,
wie stark seid ihr gestört,
macht ihr mich gern verrückt,
ihr wisst nicht wie es ist,
wenn`s ein das Hirn zerdrückt,
also schließe ich mich zu Hause ein,
hab schon Bretter vor den Fenstern
seh durch Zimmerstaub den Sonnenschein,
was wird mein Nachbar von mir denken,
wem gehört das Auto vor der Tür,
keinem schenke ich mein Leben,
also bleibe ich hier,
steh in der Mitte des Raumes
und denk die Wände quetschen mich,
ich knabber an mein Nägeln,
doch beruhigen kann ich mich nicht,
denn ich weiß,
dass sich die ganze Welt gegen mich verschworen hat,
sogar mein Spiegelbild,
ist nur ein geklonter Spast,
dann dieser laute Ton mit hinterlegtem Flüstern,
wieder sprechen sie zu mir,
Junge du bist dran,
du bist die Pest,
geh hier bloß weg,
und wo du auch bist,
wir kriegen dich,
das war das Schlüsselwort,
ich bin die Pest,
dass heißt egal wo ich bin,
an mir hängt Bösartigkeit fest,
es gibt keinen Ausweg,
jetzt ist es mir klar,
mit dem Puls auf 180,
renne ich zum Fenster,
reiß die Bretter weg,
schlag die Scheibe ein,
kalter Wind bläst mir entgegen,
das muss des Todes Atem sein,
die Stimmen schreien mir nun zu,
spring, komm spring,
tu es, dein Entschluss hilft uns allen,
ohne wiederworte steige ich auf
und lass mich schließlich fallen.

Dem Ende so nah,
der Boden kommt mir entgegen,
mein Herz steht fast still,
ich hör den Wind laut um mich wehen,
so laut das der Hall der Stimmen,
schier verstummt,
doch ich weiß ich tat das Richtige aus wichtigem Grund,
für eine Sekunde spüre ich Zufriedenheit,
doch schon aus und vorbei
da ist das Ende meiner Zeit.