Paranoia

2009

Ein dunkler Raum,
ich und ich und kein Licht,
leise Geräusche,
Bilder bleiben verwischt,
Tachykardie in den Adern
und Hyperventilation,
orientierungslos,
wie lang liege ich hier schon,
eingequetscht von weichem Zeug,
so nass und so kalt,
ich spür die Temperatur,
wie sie auf die Haut strahlt,
dann ein Schmerz kriecht hinauf,
vom Rückenmark zum Hirnstamm,
ich weiss gleich ist es aus,
trotzdem will ich hier raus,
ich schlage mit der Faust
und versuch mich zu bewegen,
die Paranoia übernimmt mich
und drosselt den Schmerz,
alles läuft in Zeitlupe,
während ein Schrei aus mir fährt,
zitternd und bibernd,
immer noch Schwärze vorm Gesicht,
ich weiss nicht,
ob es real ist,
doch der Raum wird immer enger,
körperliche Stagnation
und die Knochen knacken schon,
das Gummi an den Wänden
ist jetzt hart wie Stahlbeton,
bin ich in irgendeiner Presse
und danach ein Pappkarton,
keine Zeit nachzudenken,
zu sehr spüre ich mein Körper,
Dyspnoe durch meine Panik,
macht mich nur zum Selbstmörder,
geplatztes Trommelfell
und die Kehle am verhärten,
nur mein Herzschlag
ist durch Körperschall zu bemerken,
und das Klopfen beruhigt sich
von Sekunde zu Sekunde,
doch die Paranoia bleibt,
bis zum Ende meiner Zeit,
da die Paranoia bleibt,
ist der Weg ja nicht mehr weit,
oh du lieber Herzinfarkt,
ich bin für dich bereit !